Wenn Menschen glauben, sie seien König David
Erstellt von DZEKO, 08.04.2010, 06:07 Uhr · 4 Antworten · 558 Aufrufe
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Wenn Menschen glauben, sie seien König David
"Jerusalem-Syndrom"
Wenn Menschen glauben, sie seien König David
(13)
Von Michael Borgstede
3. April 2010, 11:47 Uhr
Jerusalem ist voller Zeichen der Gegenwart Gottes. Die heilige Stadt, Ursprung des Christentums, ist geschwängert von Bedeutung. Einem israelischen Psychiater zufolge verlieren manche Menschen darüber den Verstand. Das "Jerusalem-Syndrom" gehe einher mit Wahnvorstellungen oder Erlösungsfantasien.
„Jedes Jahr gibt es ein paar Dutzend Fälle von meist christlichen Pilgern, die in der Heiligen Stadt plötzlich durchdrehen und sich für den Messias oder eine andere biblische Figur halten“, sagt Katz. Unscheinbare Pilger legen sich dann ihre weiße Hotelbettwäsche um die Schultern und bepredigen die Altstadt.
Meist legten sich die Symptome bald nach dem Verlassen des Landes, manchmal müsse er die Patienten vorübergehend mit Medikamenten stabilisieren. Wirklich gefährlich würde es selten: Es sei immerhin schon mehr als hundert Jahre her, dass ein Pilger von einem Kirchturm sprang, weil der Prophet Hesekiel ihm angeblich versichert hatte, er werde von dort gen Himmel fahren.
In den 25 Jahren seiner Laufbahn hat Katz dennoch so einiges erlebt: Da war der Tourist, der in seinem Hotel einen Aufruhr verursacht, als er dem Küchenpersonal Anweisungen zur Vorbereitung des letzten Abendmahls gab. Oder jene Frau, die an der Notaufnahme eines Krankenhauses unbedingt das Jesusbaby gebären wollte – obwohl die Ärzte ihr versicherten, sie sei gar nicht schwanger.
Im Schnitt eineinhalb Wahnsinnige pro Monat
Ein evangelikaler Christ, der auf den Straßen der Altstadt orthodoxen Juden die Brille von der Nase riss, damit sie „das wahre Licht erkennen“, wäre fast in eine Schlägerei verstrickt worden, als die Polizei ihn aus dem Verkehr zog. Legendär ist im Herzog-Krankenhaus noch heute der Fall jenes kanadischen Bodybuilders, der sich für Samson hielt und einfach eine Wand einriss, um aus der Abteilung zu fliehen. Eine findige Krankenschwester konnte ihn an der nächsten Bushaltestelle zur Rückkehr bewegen, in dem sie ihm versicherte, es sei Gottes Befehl.
Etwa 450 solcher Fälle hat Herr Katz in 25 Jahren gesehen – das sind im Schnitt immerhin eineinhalb Wahnsinnige pro Monat.
Der israelische Psychiater Jair Bar El hatte das Phänomen in den Achtzigerjahren erstmals systematisch untersucht und den Begriff des „Jerusalem-Syndroms“ eingeführt. Bar El meint in einem Artikel aus dem Jahr 2000 nachgewiesen zu haben, dass etwa 10 bis 15 Prozent der Erkrankten zuvor psychologisch keine Auffälligkeiten gezeigt hätten. Betroffen wären vor allem protestantische Christen, seltener Juden und so gut wie niemals Muslime.
Nicht überraschend verwandeln sich die meisten vom Jerusalem-Syndrom betroffenen Christen in Gestalten aus dem Neuen Testament: Jesus, Johannes der Täufer und Maria sind sehr beliebt. Juden neigen eher zu starken alttestamentarischen Figuren wie König David oder Samson.
"Jerusalem-Syndrom": Wenn Menschen glauben, sie seien König David - Nachrichten Vermischtes - Kurioses - WELT ONLINE
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Zitat von
dzouzef
wie kommt das das die protestantischen christen am meisten davon betroffen sind.
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Das sind super Leute. Ich will da auch mal hin.
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HAHAHAHA, das mit Samson war ja genial. Riss der wirklich die Wand ein oder blieb's beim Versuch? Geil ..
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