Organisierte Kriminalität
Hashim Thaçi werden immer wieder Verbindungen zur
organisierten Kriminalität im Kosovo nachgesagt. Der Balkankorrespondent der
New York Times Chris Hedges beschuldigte ihn zusammen mit zwei weiteren Vertrauten, andere UÇK-Führer und politische Opponenten ermordet zu haben.
[2]. Auch
Bujar Bukoshi, Premier der zunächst pazifistisch orientierten albanischen Exilregierung
Ibrahim Rugovas, erklärte, dass Thaçi um seiner Karriere willen „über Leichen gehen würde“.
In einem Bericht des Bundesnachrichtendienstes, den der Publizist
Jürgen Roth in der Schweizer
Weltwoche veröffentlichte
[3], wird Thaçi als eine der drei Schlüsselfiguren bezeichnet, die im Kosovo als Verbindungsglied von organisierter Kriminalität und Politik funktionieren. Er kontrolliere einen bedeutenden Teil der kriminellen Aktivitäten im Kosovo und sei Auftraggeber eines Profikillers. Während seiner Zeit als UÇK-Führer habe Thaçi einen "Sicherheitsdienst" kontrolliert, "ein im gesamten Kosovo aktives kriminelles Netzwerk". Außerdem soll er nach dem Krieg direkte Kontakte zur organisierten Kriminalität in Tschechien und Albanien unterhalten haben. Nach BND-Angaben war Thaçi zumindest im Oktober 2003 in umfangreiche Drogen- und Waffengeschäfte verwickelt.
Bei diesen Berichten handelt es sich um nachrichtendienstliche Erkenntnisse. Gerichtsverwertbare Erkenntnisse der
UNO-Polizei wurden nicht bekannt, auch gibt es im Kosovo kein
Ermittlungs- oder
Gerichtsverfahren gegen Thaçi.